Corona-Krise auch in der Beziehung?

Die Maßnahmen rund um das Corona Virus haben unsere Art zu leben, zu arbeiten, miteinander Zeit zu verbringen und eben auch wie wir Berührung und Intimität erfahren, beeinflusst. Viele Paare sehen sich nach diesem Frühjahr 2020 einer neuen Realität gegenüber.
Wir beobachten eine völlig neue Dynamik in der Partnerschaft, nach dem Partner plötzlich 24 Stunden am Tag zusammen verbringen mussten. Wir teilen unsere Wohnung normalerweise am Abend und am Wochenende, um uns ein paar Stunden auszuruhen. Jetzt sind viele Paare den ganzen Tag zusammen gewesen – oft in kleinen Wohnungen ohne Balkon oder Garten. Die Räume werden enger. Und nach Wochen kann es auch bei den erfahrensten Paaren zu einem “Käfig-Koller” kommen.
Dies ist normal, insbesondere angesichts des erhöhten Stresses, dem wir ausgesetzt waren und auch noch ausgesetzt sind. Zeiten wie diese sind die ultimativen Belastungstest für Beziehungen, und sie können zu heftigen Konflikten oder gar zu einer Trennung führen.

Intimität in und nach der Krisenzeit

Selbst für gesunde Beziehungen sind die Auswirkungen rund um das Thema Corona Virus spürbar. Viele Menschen sorgen sich in dieser Krisenzeit um ihre Gesundheit, ihre Arbeit, ihre Finanzen und ihre sozialen Beziehungen. Diese Unsicherheiten können Ängste auslösen, die dazu führen können, dass man den Partner/ die Partnerin aus den Augen verliert.

Diese Ängste sind in der richtigen Dosierung durchaus angebracht, da sie uns motivieren, wachsam zu sein und uns auf das Unbekannte vorzubereiten. Jedoch sind wir in diesem Modus nicht entspannt und es lässt sich oft nur schwer aufeinander einzugehen und eine sinnliche Zweisamkeit aufrechterhalten. Die Intimität, an die viele Paare gewöhnt sind, erfordert innere und äußere Freiräume und ein Gefühl von Sicherheit.

Um die Intimität in der Beziehung aufrechterhalten zu können, ist es wichtig die Balance zwischen Nähe und Distanz zu finden und die Pflichten und Anforderungen des Alltags auf beiden Schultern zu verteilen. Es geht darum, sich gegenseitig zu entlasten, sich abwechselnd Sicherheit, Komfort und Freiraum zu bieten, die Verantwortung für die Kinder und die zu erledigenden Hausarbeiten zu teilen. Dies kann auch bedeuten, einen „neuen Alltag“ und den Umgang mit diesem neu zu definieren. Bekommen Sie diese Gradwanderung gemeinsam hin, kann sich Raum für Erotik und sinnlicher Begegnungen ergeben. Der Zauber kehrt zurück

Was ist in dieser Zeit besonders wichtig?

Kommunikation
Versuchen Sie so klar wie möglich miteinander umzugehen. Wenn Sie frustriert oder gestresst sind, senden Sie, „Ich-Botschaften“, um Ihren Gefühlen Ausdruck zu geben und zu kommunizieren: „Ich fühle mich…“ unterscheidet sich sehr von „Du machst immer…“. Kommunizieren Sie offen über Ihre individuellen Bedürfnisse, Ihre Sorgen und äußern Sie Ihre Wünsche, wenn Sie Entlastung benötigen.

Freundlichkeit und Verständnis
Unabhängig davon, mit wem Sie Ihr Zuhause während der Corona-Krise teilen, Beziehungen können mit Freundlichkeit verbessert werden. Jeder empfindet die aktuelle Lage als Belastung. Sogar Kinder, die normalerweise nicht gern zur Schule zu gehen, werden spüren, dass ihnen der Austausch mit Gleichaltrigen fehlt und dass dieses „Schulfrei haben“ einen negativen Hintergrund hat. Homeschooling und Homeoffice bieten in der Kombination Spannungsfelder, die wir in dieser Form noch nicht kannten. Seien Sie geduldig mit sich selbst und rücksichtsvoll miteinander – wir alle geben unser Bestes. Üben Sie Dankbarkeit und loben Sie sich selbst und den Menschen, um Sie herum. Das motiviert und gibt Kraft, die Anstrengungen des Alltags.

Wie haben Sie Ihre Beziehung in der belastenden Covid-19-Krise erlebt?

Unabhängig davon, ob Sie nur wenige Wochen oder Monate zusammen oder jahrelang verheiratet sind, in dieser angespannten Zeit in eine Beziehungskrise zu geraten, hat ganz handfeste Gründe. Gleichzeitig kann diese Krise auch ein Beschleuniger sein. Belastungen, die bisher immer wieder in den Hintergrund gerückt sind, können unter diesen neuen Bedingungen heftig „hochkochen“.

Krise als Chance/
Paarberatung als ein Weg aus dem Beziehungsstress

Für viele Menschen ist die Corona Krise und die damit verbundenen Umstände und Belastungen ein Anlass zu klagen. Darin etwas Positives zu entdecken, ist gerade in stressigen Zeiten nicht leicht. Dabei können Sie diese Krise auch als Chance für sich und Ihre Beziehung nutzen. Sie kann dazu dienen, Ihre Beziehung neu zu definieren, einen anderen Blickwinkel einzunehmen oder die Weichen neu zu stellen.
Wenn Sie spüren, dass Sie in dieser Situation professionelle Unterstützung benötigen, rufen Sie mich an oder nutzen Sie das Kontaktformular. Ob persönlich in meiner Praxis oder per Skype, ich bin für Sie da.

Schon in einem ersten Gespräch kann so mancher Knoten gelöst werden.
Nutzen Sie diesen Weg zu mehr Lebensqualität.